BesserFernsehen, Medien, Musik, Inspiration & Wellbeing

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Dieser Blog befasst sich mit den Themen Innovation & Inspiration, Medien & Gesellschaft, Wohnen & Wohlfühlen, Gesundheit & Ganzheitlichkeit sowie Kultur & Musik.

Es geht um Bewusstsein, Anregung und möglichst brauchbare Erkenntnisse für einen leichteren & beschwingteren Alltag! Gute Unterhaltung!

SEP.
14

TV-Qualität heisst heute oft US-Serie

„Viele Serien machen überaus deutlich, dass es bei der Freiheit hauptsächlich um die Freiheit zum Shopping, zum Anstellen eines Haus-Mädchens und zu häufigem Matratzen-Wechsel geht. Freiheit ist nur ein anderes Wort für ein weiteres Paar Schuhe", so die amerikanische Professorin & Autorin Judith Halberstam.

Hat schon was – um Schuhe geht es beispielsweise auch in der (hierzulande) neuen Familien-Serie „Modern Family" mit Ed O'Neill, ausgestrahlt auf RTL Nitro. Aber nur sehr am Rande. Ed O'Neill, der glücklose Schuh-Verkäufer „Al Bundy", hat sich inzwischen zum reichen Clan-Oberhaupt einer modernen Patchwork-Familie gemausert. Mit einer jungen, feurigen Latina an seiner Seite und den Familien seiner erwachsenen Kinder um sich herum. Alles da: Homo, Hetero, Baby-Po, Katzen-Klo & Wonderbra – und ja, die Serie ist durchaus sehenswert (auch wenn man „Eine schrecklich nette Familie" nur schrecklich fand ...). „Modern Family" ist gute Unterhaltung für die ganze Familie: witzig & spritzig, aber niemals bösartig – so, wie man sich auch deutsche Familien-Serien wünschen würde ...

Das neue Jahrtausend hat zwar alles bisher da gewesene an seichtem TV-Schrott übertroffen – aber es hat auch neue Serien-Masstäbe* gesetzt. Eingeläutet wurde der „vorläufige Gipfel des US-Serien-Schaffens" bereits in den 90er Jahren mit der – leider sehr schlecht synchronisierten – Sitcom „Seinfeld". Insbesondere in den USA wurden im neuen Jahrtausend zahlreiche innovative, interessante & qualitativ hochstehende Serien produziert, wovon einige auch den Sprung über den Atlantik geschafft haben: „Mad Men", „Lost", „House", „Breaking Bad", „Bored to Death", „The Wire", „The Sopranos", „Sons of Anarchy", „The West Wing", „Waking the Dead", „Boardwalk Empire", „Six Feet Under", „Nip/Tuck", „24" und andere mehr.

Kein Wunder, dass die gehobene Buch-Lektüre immer öfter mit dem Schauen von Fernseh-Serien ersetzt wird. Zum Lesen ist man – gerade abends nach einem anstrengenden Arbeitstag – oft zu müde bzw. die Augen wollen sich von der kurzen Seh-Distanz erholen. Eine gute TV-Serie ist dann vielleicht genau das richtige: Entspannung und gute Unterhaltung zugleich – und erst noch im trauten Kreise von Familie oder Freunden. In jüngerer Vergangenheit räumen auch immer mehr Intellektuelle ein, dass für sie das Schauen anspruchsvoller Fernseh-Serien mittlerweile gleichrangig mit Lektüre sei. Verschiedene (US-)Serien wie etwa „Mad Men" (über die New Yorker Werbe-Welt der frühen 60er Jahre, wo Sex & Drugs & Qualm noch so manchen Arbeitstag versüssten ...) können als visuelle Version eines Fortsetzungs-Romans verstanden werden, wobei einzelne Episoden Roman-Kapiteln gleichen. Mit dem Vorteil, dass die TV-Serien meist erst dann enden, wenn der Zuschauer nicht mehr interessiert ist.
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AUG.
31

Herr Rossi sucht am Strand nach Öl …

... und „hätte noch eine Frage" ...

Die Fernseh-Sendungen & -Serien des 20. Jahrhunderts verblassen langsam, aber sicher in unserer Erinnerung. Und meistens ist das wohl auch gut so. Nur manchmal, wenn etwa Herr Rossi noch einmal nach dem Glück sucht, ein wuschliger Columbo in einen museums-reifen Peugeot steigt oder eine Baywatch-S(t)ilikone in Zeitlupe zur Rettung in letzter Sekunde flitzt, ereilt den einen oder anderen von uns ein bisschen Nostalgie oder gar Wehmut. Weil es nicht nur eine Erinnerung an vergangene Fernseh-Momente ist, sondern immer auch ein bisschen eine bitter-süsse Erinnerung an eine jüngere Version von uns selber, der noch alle Wege offen standen ...

Vielleicht ist es sogar eine Erinnerung an einen guten Freund aus der Zeit eines doch sehr überschaubaren Unterhaltungs-Angebots. „Ich bin mit Fernsehen aufgewachsen", so Satiriker, Kolumnist & Schauspieler Oliver Kalkofe. „Der Fernseher war mein einziger Freund, bis ich den Video-Rekorder kennenlernte. Da hatte ich einen zweiten." Heute haben wir viele Freunde ...

Das 20. Jahrhundert hat Fernseh-Geschichte geschrieben. In Deutschland ist es mit grossen Namen wie etwa Peter Frankenfeld („Musik ist Trumpf"), Hans-Joachim Kulenkampff („EWG - Einer wird gewinnen"), Hans Rosenthal („Dalli Dalli"), Rudi Carell („Am laufenden Band"), Thomas Gottschalk („Wetten dass...") und vielen anderen mehr verbunden. Sie gaben dem Fernsehen ein Gesicht und haben in vielerlei Hinsicht Pionier-Arbeit geleistet.

Ans Kinder-Herz gewachsen ist uns in den 70er Jahren die – aus heutiger Sicht technisch ziemlich primitiv gemachte – Trickfilm-Serie „Herr Rossi sucht das Glück". Herr Rossi arbeitet in einer italienischen Fisch-Konserven-Fabrik, wo die Wut-Anfälle seines cholerischen Chefs auf ihn niederprasseln. Als einziger Freund steht ihm Gastone zur Seite, der Hund des Chefs.
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AUG.
13

Ein Kärntner Sommer-Märchen

Diese Geschichte spielt zwar in Kärnten, aber das tut sie nur zufällig. Sie könnte genauso gut auch in Deutschland spielen, zum Beispiel am traditionsreichen Nürburgring in der Eifel. Oder irgendwo in der Schweiz, wo jüngste Untersuchungen ergeben haben, dass jeder dritte Gross-Auftrag des Bundes unter der Hand vergeben wird. Kärnten ist überall ...

Und die Geschichte stammt auch ausnahmsweise nicht von mir, sondern vom Journalisten Bernhard Odehnal, der sie Anfang August im Schweizer Tages-Anzeiger unter dem Titel „Reise zu Jörgs Millionen-Gräbern – Kärnten, das südlichste Bundesland Österreichs, bietet neue Bauten und Skandale" veröffentlicht hat. Eine Geschichte, in der Lachen & Weinen & Staunen untrennbar miteinander verschmolzen sind:

„Herzlich willkommen, meine Damen und Herren! Ich begrüsse Sie bei Korrupt-Tours-Kärnten, dem einzigen Reisebüro, das Österreichs südlichstes Bundesland zeigt, wie es wirklich ist. Besteigen Sie unseren Bus, und lassen Sie sich in die Welt der Kärntner Politik entführen, wo Geld keine Rolle spielt und Moral ein Schimpfwort ist. Hauptsache, es war ‚a Gaude', wie wir sagen.

Wir verlassen jetzt den Hauptplatz von Klagenfurt und steuern auf das heimliche Wahrzeichen der Stadt zu: das Wörthersee-Stadion. Zur Fussball-EM 2008 wurde es gebaut, 70 Millionen Euro durfte Österreich dafür bezahlen. Es war ein Lieblings-Projekt unseres Landes-Hauptmanns, Gott habe ihn selig. ‚Wir Kärntner', hat der Jörg gesagt, ‚bekommen das schönste Fussball-Stadion der Welt.' Drei EM-Spiele wurden hier ausgetragen, seither sind die 32'000 Sitzplätze verwaist. Kärnten hat ja keinen Fussball-Club in der Bundesliga mehr. Trotzdem werden nun noch einmal 20 Millionen Euro investiert, um den Einsturz zu verhindern.

Weiter geht es zum nächsten Lieblings-Projekt Haiders: Die See-Bühne am Wörthersee entpuppte sich schon bald als Millionen-Grab. Die Betriebskosten schnellten in die Höhe, die Zuschauer blieben aus. Kein Problem: Haider holte Stars, der Bund zahlte 5 Millionen Euro Subvention. Pro Jahr. Im Finanz-Ministerium in Wien sass damals Haiders Freund Karl-Heinz Grasser.
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JULI
29

Leidenschaft Automobil

"Jean Tinguely & Jo Siffert – der Meister der sinnlosen Bewegung und der Meister der sinnlosen Geschwindigkeit." Ein wunderbarer Satz & mein persönlicher Lieblings-Satz zum Thema Leidenschaft Automobil. Er stammt aus einem Dokumentar-Film über zwei Schweizer Legenden aus Fribourg, den Künstler Jean Tinguely und den Rennfahrer Jo Siffert, die zeitlebens gute Freunde gewesen sind.

Jean Tinguely und Jo Siffert weilen schon lange nicht mehr unter uns – aber die beiden grossen Persönlichkeiten faszinieren uns noch heute mit ihrer gemeinsamen Leidenschaft für das Schnelle, das Absurde und ein bisschen Verrückte. Sie waren gleichermassen besessen vom Rennsport und richteten ihre gesamte Arbeits- & Lebens-Planung nach der Rennsport-Saison aus. Jean Tinguely etwa fuhr so oft als möglich zu Formel-1-Rennen und sammelte nach Unfällen eigenhändig Wrack-Teile ein, die er später zu Kunstwerken verarbeitete. Das war damals noch möglich – mittlerweile sind die Strecken längst für Zuschauer abgesperrt. Und für noch mehr Luxus-Schrott sorgte Tinguely gleich selber, indem er nicht selten einen seiner Luxus-Boliden wie etwa schicke Ferraris & Mercedes zu Schrott fuhr, weil er gerne viel zu schnell unterwegs war. Für Tinguely & Siffert war Motoren-Lärm „reine Poesie", ein Gedicht, ein Kunstwerk – etwas Sinnliches, fast schon Spirituelles.

Dieses Gefühl kennen viele Motorsport-Begeisterte aus verschiedensten Epochen. Rennfahrer Robert Kubica etwa wurde in der Schule einmal nach seiner Lieblings-Musik gefragt. „Die Musik der Motoren", war seine Antwort, doch er wusste nicht, ob seine Lehrerin verstanden hatte, dass es für ihn nichts Schöneres gab als den Klang der Motoren. Und vom Begründer des Mythos Ferrari, Enzo Ferrari, weiss man, dass er gerne Frauen in sein Haus an der Test-Strecke von Fiorano mitnahm und gleich­zeitig alle seine Fahrer auf die Piste beorderte. Anscheinend kam er erst beim ohrenbetäubenden Gekreische der 12-Zylinder so richtig in Fahrt ...

Comedian Atze Schröder drückt das so aus: „Ich finde es völlig okay, wenn man sich einen Porsche als Bereicherung seiner Persönlichkeit zulegt. Bei mir stellen sich die Nackenhaare vor Begeisterung auf, wenn ich morgens in die Garage gehe und den Motor anlasse. Für mich sind alle anderen Fahrzeuge Geh-Hilfen."
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JULI
16

Follow me!

Kürzlich habe ich gelesen, die „Financial Times" fordere – vor dem Hintergrund des Banken-Skandals „Liborgate", der seit Monaten die internationale Presse beschäftigt – „den Rücktritt der gesamten Banker-Generation, die derzeit an den Schalthebeln der Macht sitzt."

Ein Hammer-Satz, den ich so oder so ähnlich noch nie irgendwo gehört oder gelesen habe. Skandale in der Banken-Branche haben wir schon (viel zu) viele gesehen, und Rücktritte werden immer mal wieder gefordert. Aber der Zusatz „der gesamten Banker-Generation, die derzeit an den Schalthebeln der Macht sitzt" – das war erfrischend & neu, zumal von einem renommierten und vergleichsweise konservativen Blatt geäussert. Natürlich wird sich – wie immer – nur wenig ändern. Aber eine wichtige & überfällige Protest-Note wurde in Worte gefasst & publiziert, und in diesem Moment habe ich beschlossen, einen Twitter-Account zu eröffnen ... Umso mehr, als ich kurz vorher ein tolles Video der Gruppe Beirut („The Rip Tide") gesehen hatte und – was selten geschieht – sogleich dachte: Das müssen alle Freunde & Kollegen & wer auch immer sehen, das ist wie 4½ Minuten Kurz-Urlaub vor dem Bildschirm, zurücklehnen & abtauchen in eine andere Welt. Ab Minute 2:50 wird's dann richtig bunt & traumhaft schön – unbedingt anschauen, wenn Sie es noch nicht gesehen haben (übrigens auch rechts nebenan zu sehen, wo sich weitere interessante Videos finden):

http://www.youtube.com/watch?v=sX7fd8uQles

Das sind wohl Momente, wo ein Twitter-Account Sinn macht ... denke ich ... und daher werde ich das jetzt mal ausprobieren. Sie werden von mir nicht erfahren, dass ich gerade Schokoladen-Kekse gebacken oder ein super-tolles neues Handy der Firma Apfelkuchen gekauft habe. Oder gerade vom Open-Air-Kino zurückgekommen bin, wo zwar das Wetter gut, aber der Film schlecht war (oder umgekehrt). Und schon gar keine Meldungen à la „Mir geht's heute mega supi!" ...  

Aber wenn mir ein interessanter Gedanke, ein toller Satz, eine wichtige Meinung, ein gutes Video oder so ähnlich über den Weg läuft, dann kann ich Bekannte & Interessierte schnell & einfach daran teilhaben lassen. Vielleicht auch Sie, es würde mich freuen ... Daher sage ich Ihnen für dieses eine Mal: Folgen Sie mir – follow me!
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JULI
04

Werbung hat (zu) viele Gesichter

Der französische Schriftsteller & Ex-Werber Frédéric Beigbeder hat es am unverblümtesten ausgedrückt: „Behandeln Sie die Konsumenten nicht als Vollidioten, aber vergessen Sie nie, dass sie Vollidioten sind."

Konsum ist zur Ersatz-Religion geworden. Hier noch rasch ein neues Handtäschchen, da noch schnell das neuste SmartPhone – und ohne diese schicke neue Kaffee-Maschine geht gar nichts. Und hallo, was heisst hier 200 Paar Schuhe und die Hälfte davon nie getragen? Hast du diese Killer-Sandalen von Jimmy Manolo-Louboutin gesehen, was werden da die Freundinnen für Augen machen, lass uns mal reingehen & reinschlüpfen ... Irgendwo haben wir alle unseren wunden Punkt, wo uns Werbung & Verlangen einholen, auch wenn wir uns dem ganzen Konsum-Wahn noch so sehr zu entziehen versuchen. Shop till you drop, Kaufen bis zum Umfallen. Wir sehen eine weltweite Sehnsucht, sich im Konsum zu widerspiegeln als Ausdruck persönlicher Freiheit. Oft geht es nicht einmal primär darum, etwas zu besitzen, das einem gefällt – Hauptsache, der andere hat es (noch) nicht. Oder er hat es schon und man muss unbedingt nachziehen. Krise hin oder her, es wird konsumiert oder vielmehr über-konsumiert, als gäbe es kein Morgen. Nach uns die Sintflut, nach uns die Einschränkung & Genügsamkeit. Und die Werbe-Industrie tut alles dafür, den Karren auf hoher Drehzahl am Laufen zu halten. Nicht erst seit gestern. Bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde ein Kartell geschaffen, um die Lebensdauer von Glühbirnen zu begrenzen. Im Laufe der Jahrzehnte sind Bürgerinnen & Bürger immer mehr zu Konsumentinnen & Konsumenten geworden. Haben sich immer mehr Menschen im obsessiven Konsum-System verloren und käufliche Werte über andere gestellt. Ich konsumiere, also bin ich ...

In der Werbung geht es meist darum, in einem der drei folgenden Bereiche Bedürfnisse zu befriedigen oder – noch besser – zum Leben zu erwecken: Abenteuer, Status und Sicherheit. Die Werbung verkauft uns „Persönlichkeits-Verstärker", wie ich es gerne formuliere. Ein tolles Kleidungs- oder Schmuckstück, ein schicker Event, eine romantische Reise, das neuste technologische „Spielzeug", eine attraktive Kapital-Anlage, eine traumhafte Immobilie etc. Ohne das flotte Cabrio hat so manch einer das Gefühl, einen guten Teil seines Charmes eingebüsst zu haben ...

Und die Werbung arbeitet mit Hochdruck am Ausschalten der Filter, die der Mensch entwickelt hat, um bei mittlerweile über 5'000 Werbe-Impulsen täglich nicht den Verstand zu verlieren. Mit immer kreativeren Methoden, wie wir gleich noch sehen werden. Kreativität, die allerdings der herkömmlichen Werbung immer mehr abgeht ...
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JUNI
20

5 Minuten & 5 Zutaten – ein Rezept fürs Leben

Meine Mutter war eine leidenschaftliche Köchin alter Schule. Es roch immer nach Apfelstrudel, Dampf-Nudeln & Rinds-Gulasch, und es stand selten keine mehrstöckige, hausgemachte Torte „Josephine" (Eigen-Kreation mit viel Rahm & Konfitüre) auf dem Tisch. Das Resultat konnte sich sehen lassen – der Aufwand weniger.

Das musste doch auch irgendwie einfacher & schneller gehen ... Und so habe ich mir schon früh überlegt, wie man Rezepte sozusagen „auf das Maximum reduzieren" kann. So dass auch Menschen mit wenig Zeit & Interesse rasch etwas Schmackhaftes & Gesundes auf den Tisch zaubern können. Und sich nicht nur von Beutel-Pasta, Tiefkühl-Pizza, Chips-Tüten & Co. ernähren müssen. Die es damals auch schon gab, wenngleich nicht in so grosser Vielfalt. Und wo so oft mehr Geschmacks-Verstärker, Farb- & Konservierungs-Stoffe als eigentliche Zutaten enthalten sind. Und so habe ich bald einmal meine eigene „Koch-Technik" entwickelt und bringe seither (fast) täglich im Handumdrehen etwas Gutes und einigermassen Gesundes auf den Tisch. In nur 5 – 10 Minuten lassen sich ganz einfach & bequem viele wunderbare Menus zubereiten. Ganz ohne komplizierte Küchen-Geräte, die vor allem zusätzlichen (Abwasch-)Aufwand bedeuten.

Kürzlich habe ich mich spontan am Vorabend einer Talk-Sendung („Comment – Kommentar zum Zeitgeschehen" auf „Schweiz 5") dazu entschlossen, einen einfachen, schnellen, guten & gesunden „Klassiker" aus meiner Sammlung preiszugeben. Einen Gemüse-Gratin, den vom 5-jährigen Kind bis zum Urgrossvater jeder sogleich nachmachen & geniessen kann. Mit lediglich 5 Zutaten & 5 Minuten Vorbereitungs-Zeit! Und vor dem Hintergrund der – für meine Verhältnisse – grossen Resonanz gebe ich an dieser Stelle auch gerne noch das schriftliche Rezept durch. Plus einige einfache Ergänzungen & Varianten des Grund-Rezepts, mit denen man für Abwechslung sorgen kann. Nachmachen ausdrücklich erwünscht!

Klar – manchmal stehe ich auch länger am Herd. Für Gäste etwa mache ich hin & wieder einen wunderbaren Risotto mit viel Zwiebeln, Pilzen, Wein & weiteren feinen Zutaten – und da hilft nun mal keine „Reduktion aufs Maximum", da muss schon ganz klassisch während einer halben Stunde eine Zutat nach der anderen in der Pfanne eingerührt werden!
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JUNI
04

Sansibar oder der letzte Grund

Der Klassiker „Sansibar oder der letzte Grund" von Alfred Andersch gehörte zu meiner Schul-Zeit zur Pflicht-Lektüre – und wie bei vielen Pflicht-Lektüren hat man den Inhalt grösstenteils vergessen. Aber der Titel hat sich für immer ins Gedächtnis eingebrannt. Weil ein so schönes Wort wie „Sansibar" Fernweh wecken kann, eine Sehnsucht nach Abenteuern & fremden Welten, nach unbekannter Schönheit & wärmeren Gefilden.

Schauspieler Hugh Grant formuliert das so: „Ich kann Erfolgs-Druck nicht ausstehen. Eigentlich bin ich nur glücklich, wenn ich in den Ferien bin und der grösste Stress darin besteht, den besten Strand zu finden."

Der Sommer liegt in der Luft, die Gedanken schweifen gerne mal ab in Richtung Sand & Strand, vielleicht hat man schon konkrete Urlaubs-Pläne und zählt die Wochen bis zur Abreise. Das Reisen ist zum Hobby so vieler Menschen geworden. Man möchte ausspannen & die Batterien aufladen – aber natürlich auch etwas sehen & erleben, neue Eindrücke sammeln, Erfahrungen machen & den Horizont erweitern. Zur diesbezüglichen Inspiration kann man sich unzählige Reise- & Auswanderungs-Magazine auf (fast) allen Kanälen zu Gemüte führen. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, alles hinter sich zu lassen, den grauen Alltag in Wanne-Eickel, Bern-Bümpliz oder Wien-Schwechat, die öde Arbeit im Büro, die nervigen Kollegen, den inkompetenten Chef, das schlechte Wetter mit den langen Winter-Monaten – und überhaupt einfach alles, das einen an der ersehnten Selbst-Verwirklichung hindert. Gemäss verschiedener Umfragen denkt fast die Hälfte der Menschen hin & wieder übers Auswandern nach. Bei den meisten bleibt es auch dabei – aber vor dem Fernseher, da reist man schon gerne immer mal wieder mit.

Mit den vielen Auswanderern auf der Suche nach neuen Spielplätzen, die ihnen das bieten sollen, was sie zu Hause längst nicht mehr finden: Motivation, Inspiration, bessere Berufs-Chancen & weniger Steuern. Oder aber ein besseres Klima, ein lockereres Leben, mehr Herzlichkeit & hoch dosierte Schönheit.
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MAI
20

Die tägliche Dosis Gerechtigkeit

Der Gegenpol von Gerechtigkeit ist nicht Unrecht – es ist Lebendigkeit. Das ist eine Erkenntnis, die nur langsam reift. Und nicht ohne ein gewisses Bedauern, denn Gerechtigkeit erscheint doch den meisten von uns besonders wichtig & schützenswert.

Vielleicht denken Sie öfter mal: „Hey, ich bin gut ausgebildet, kompetent, engagiert, erfahren – und trotzdem kriegen oft andere den Job, den Auftrag, die Anerkennung, das Geld, den Parkplatz in der Tiefgarage, das Lächeln von der hübschen Dame aus der Buchhaltung. Das ist nicht fair, das ist einfach nicht gerecht." Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit. Wir möchten den Täter bestraft sehen, der unser Fahrrad geklaut hat. Wir wollen, dass die Ex-Frau neben dem attraktiven neuen Mann, dem Haus & den Kindern nicht auch noch die dicken Alimente kassiert. Es ist schwer erträglich, dass unfall-verursachende Autofahrer trotz schrecklicher Folgen oft mit lächerlich geringen Strafen davonkommen. Wir wollen Gerechtigkeit. Aber Recht ist nicht Gerechtigkeit – es sei denn, die Auseinandersetzung findet am Nachmittag auf dem Bildschirm statt.

Zwar hat „Richterin Barbara Salesch" mittlerweile ihre Brille abgenommen und die Gerichtsstube verlassen, um sich dem Malen & Bildhauern zu widmen. Aber in den fiktiven Gerichtssälen der Republik wird weiter fiktives Recht gesprochen – damit die geneigten Zuschauerinnen & Zuschauer ihre tägliche Dosis fiktive Gerechtigkeit bekommen. Schauen wir uns diese erfundenen Gerichts-Dramen, diese inszenierte Realität einmal etwas genauer an.

Denn wie heisst es so schön: Im Show Business geht es darum, wahrhaftig zu sein. Wer das vortäuschen kann, hat es geschafft.
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MAI
08

Kreative Zeit-Verschwendung

Albert Einstein hat es wahrscheinlich am schönsten ausgedrückt: „Kreativität ist der Bodensatz verschwendeter Zeit."

Einstein weiter auf die Frage, was jemanden wie ihn vom „Durchschnitts-Menschen" unterscheide: „Ein normaler Mensch, der eine Nadel in einem Heuhaufen finden soll, beendet die Suche, wenn er die Nadel gefunden hat. Ich hingegen würde den ganzen Heuhaufen durchwühlen, um nach sämtlichen möglicherweise darin verborgenen Nadeln zu suchen." Und Thomas Alva Edison, der die Glühbirne zwar nicht erfunden, aber entscheidend weiterentwickelt & vermarktet hat, „kannte 9'000 Arten, wie eine Glühbirne nicht funktioniert." Kein Wunder, definierte er Schöpfer-Kraft als 1% Inspiration und 99% Transpiration. Sind also Fleiss & Schweiss der Schlüssel zum kreativen Erfolg?

Auch – aber grundsätzlich einmal verfügt jeder Mensch über kreatives Potential. Kreativ zu sein heisst vor allem, ungewohnt zu denken & zu handeln. Wissen & Erfahrungen ein Stück weit beiseite zu schieben und neue (Denk-)Wege einzuschlagen. Das wird nicht jedem im gleichen Ausmass gelingen – aber jeder Mensch kann seine Fähigkeit verbessern, Wissen aus unterschiedlichen Bereichen so zu verknüpfen, dass neue Lösungen entstehen. Schauen wir uns einmal ein bisschen genauer an, wie wir den kreativen Schaffens-Prozess begünstigen & beschleunigen können.

Denn wie heisst es so schön: Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
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